Krankenversicherung – Südafrika
Medizinische Versorgung
Südafrikas medizinische Versorgung ist als gut bis sehr gut zu bezeichnen, wobei es Unterschiede zwischen Stadt und Land sowie zwischen privaten und staatlichen Einrichtungen gibt. Während die privat geführten Krankenhäuser ein Niveau haben, das mit dem in Europa vergleichbar ist, so leiden die staatlichen Einrichtungen unter Budgetkürzungen und sind meist überlaufen. In den ländlichen Gebieten ist die medizinische Versorgung weniger gut als in den Großstädten. Eine ärztliche Behandlung im Krankenhaus kostet Geld und ist im Voraus zu begleichen. Da die Leistungen zum Teil sehr teuer sind, wird empfohlen, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen wie auch eine Rückholversicherung.
Kein Sozialversicherungsabkommen zwischen Deutschland und Südafrika
Zwischen Südafrika und Deutschland gibt es kein Sozialversicherungsabkommen. Das bedeutet, dass Sie – egal, ob als Urlauber oder als beruflich Tätiger – in Südafrika nicht über Ihre deutsche Krankenversicherung abgesichert sind. Im Falle einer medizinisch notwendigen Behandlung müssen Sie deshalb die anfallenden Kosten selbst tragen. Oder Sie sorgen mit einer Auslandskrankenversicherung vor, – am besten inkl. einer Rückholversicherung. So steht Ihrem Aufenthalt in Südafrika nichts im Wege – zumindest nichts, dass Ihre Auslandskrankenversicherung nicht für Sie regeln könnte.
Krankenversicherung – als Expat in Südafrika
Werden Sie von Ihrem deutschen Unternehmen nach Südafrika entsandt, so sind Sie weiterhin in Deutschland krankenversichert, wenn:
- die Entsendung vorübergehend ist – max. 24 Monate
- Ihr Gehalt weiterhin in Deutschland ausgezahlt und versteuert wird
Die deutsche Krankenversicherung übernimmt zwar Leistungen in Deutschland, – solange Sie noch hier sind –, jedoch übernimmt sie keine Kosten für Leistungen in Südafrika. Auch wenn Ihr Arbeitgeber aufgrund der Fürsorgepflicht dazu verpflichtet ist, für Ihre Gesundheit zu sorgen, so sollten Sie sich dennoch lieber selbst darum kümmern, vor Ort gut abgesichert zu sein. Fragen Sie dazu zunächst Ihre gesetzliche oder private Krankenkasse, was für die Zeit der Entsendung zu beachten ist.
Internationale Krankenversicherung für Expats
Eine internationale Krankenversicherung ist für die Zeit Ihrer Entsendung empfehlenswert. Im Unterschied zur Reisekrankenversicherung kann sie verlängert werden, wenn sich der Aufenthalt in Südafrika verlängern sollte. Zudem ist der Versicherungsschutz nicht an ein bestimmtes Land gebunden, sondern kann in ein anderes Land mitgenommen werden, wenn Sie zum Beispiel im Anschluss an die Entsendung Urlaub in einem dritten Land machen wollen oder Ihr Chef Sie in ein weiteres Land schickt. Haben Sie verschiedene Angebote für eine internationale Krankenversicherung für Ihre Zeit in Südafrika vorliegen, so sollten Sie auf die folgenden Kriterien achten:
- Länder- und Tarifzonen: größtmögliche Flexibilität gibt es, wenn nur zwei Tarifstufen vorliegen, zum Beispiel weltweiter Schutz – mit oder ohne USA
- Leistungsgrenzen: zum Beispiel auf € 2 Mio. pro Jahr gedeckelte Kostenerstattungen oder ein unbegrenzter Schutz
- Nachversicherungsgarantie bei Familienzuwachs: werden neugeborene Kinder automatische mitversichert oder nicht – vor allem für junge Menschen mit Familienwunsch relevant
- Art der Abrechnung: nur mit Originalbelegen, Einreichung von gescannten Belegen per E-Mail oder über ein Online-Portal oder direkte Abrechnung mit dem behandelnden Arzt oder Krankenhaus
- persönliche Kriterien: zum Beispiel Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und aktuelle Erkrankungen sowie zu erwartender Behandlungsbedarf
Krankenversicherung für Auswanderer
In Südafrika ist jede Krankenkasse laut Gesetz (Medical Schemes Act) verpflichtet, einen Antragssteller aufzunehmen – und zwar unabhängig von seinem Alter, seinem Geschlecht oder einer bestehenden Krankenhistorie. Die Beiträge werden in Folge dessen für jeden Versicherten gleich berechnet. Das bedeutet, dass jeder denselben Beitrag zahlt, unabhängig davon, welches Alter oder welches Geschlecht er hat.
Die südafrikanischen Krankenversicherungen können jedoch bestimmte Sperrfristen verhängen, sodass der Versicherungsschutz erst später eintritt – anfallende Kosten für medizinische Leistungen müssen in dieser Zeit also selbst getragen werden. Diese Sperrfristen treten ein, wenn der Antragsteller:
- bisher noch nicht bei einer südafrikanischen Krankenversicherung versichert war – Sperrfristen für Erstversicherte bis zu drei Monaten
- noch nie bei einer Krankenversicherung in Südafrika versichert war und er zusätzlich an einer bestimmten Krankheit leidet – in diesen Fällen sind Sperrfristen von bis zu zwölf Monaten möglich
Es gibt zudem auch eine so genannte late joiner penalty – eine Strafe für jene, die ab ihrem 35. Lebensjahr keine Krankenversicherung hatten, oder für den Fall, dass die Krankenversicherung für mindestens drei Monate unterbrochen war. Wer diese Strafe bekommt, muss einen höheren monatlichen Beitrag zahlen. Für Einwanderer werden oftmals auch Zuschläge erhoben. Aufgrund dieser Einschränkungen ist es empfehlenswert und sinnvoll, eine internationale Krankenversicherung abzuschließen.
Beratung zur Krankenversicherung
Sie wollen in Südafrika arbeiten und haben noch weitere Fragen bzgl. der Krankenversicherung in Südafrika? Fragen Sie uns! Wir sind gern für Sie da und stehen Ihnen Rede und Antwort.