Welche Branchen sind in Bilbao beliebt?
Bilbao gilt als die wirtschaftliche Metropole des Baskenlands, dem Teil Spaniens in der westlichen Grenzregion zu Frankreich. Die Küstenstadt beherbergt nicht nur Schwerindustrie. Die produzierenden Industriezweige sind jedoch nicht mehr Fokus der Wirtschaft. Ein diversifiziertes Branchenfeld unterschiedlicher Wirtschaftszweige hat sich seit Jahren in der Stadt etabliert.
Zu den bestimmenden Faktoren zählen:
- die Finanzwirtschaft
- Unternehmen der Dienstleistungsbranche
- Logistikunternehmen
- die Tourismuswirtschaft
- der Einzelhandel
Vor allem das Hotel- und Gaststättengewerbe hat über die Jahre wesentlich an Bedeutung gewonnen. Das in Bilbao ansässige Guggenheim-Museum für moderne Kunst zieht millionenfach Besucher in die Stadt und hat internationale Bedeutung erlangt. Das macht die Strahlung vieler Wirtschaftszweige ins Ausland besonders gegenwärtig (Reise und Tourismus, Event- und Veranstaltungsorganisation etc.).
Entsendung oder Direktbewerbung – was hat bessere Chancen
Vor europarechtlichem Hintergrund sind – rein auf die Voraussetzung für eine Anstellung bezogen – keine wesentlichen Unterschiede zwischen Entsendung und direkter Einstellung zu beachten. Auf beiderlei Arten kann eine Arbeitsstelle in Bilbao angenommen werden. Verschieden sind jedoch die administrativen Verfahren und vor allem der sozialversicherungsrechtliche Hintergrund.
Besonderheiten bei der Entsendung
Entsendungen werden in vielen Fällen besonders von international agierenden Unternehmen verwandt, um einen Know-how-Transfer zwischen Unternehmensteilen zu fördern. Rechtliche Hintergründe sind hier maßgeblich, da der Arbeitsvertrag in den meisten Fällen staatsübergreifend aufgestellt ist. In diesem Zusammenhang kann es in bestimmten Branchen, wenn keinen grundlegenden rechtlichen, doch einen stellenrelevanten Unterschied und Vorteil im Bereich der Entsendung geben.
Besonderheiten bei direkter Einstellung
Im Gegensatz zur Entsendung gelten bei einer direkten Bewerbung und Einstellung in Bilbao unabhängig von der Staatsbürgerschaft meist ausschließlich spanische Gesetze. Das betrifft den Bereich des Arbeitsrechts und den der Sozialversicherungspflicht. Die direkte Bewerbung ist in der Regel von internen Bewerbungskriterien eines Unternehmens losgelöst. Sprachliche und dem lokalen Arbeitsmarkt angepasste Qualifikationen spielen oft eine besondere Rolle.
Steuern, Sozialabgaben und Versicherungen bei Arbeit im Ausland
Steuern
Besteuert wird im Ausland bezogenes Einkommen in der Regel dort, wo sich der Arbeitnehmer die meiste Zeit im Jahr aufhält. Ergänzend hat sich in Deutschland die 183-Tage-Regel etabliert. Wer länger als diese Zeit im Jahr abwesend ist, wird in der Regel in Deutschland nicht mit seinem Einkommen besteuert. Hintergrund sind sog. Doppelbesteuerungsabkommen, wie es zwischen Deutschland und Spanien besteht und für die Besteuerung von Bezügen, die aus einer Arbeit in Bilbao stammen, greift. Im internationalen Arbeitskontext spielen jedoch komplexere Gegebenheiten eine Rolle. Vor der Arbeitsaufnahme im Ausland sollte in jedem Fall ein Steuerfachberater konsultiert werden, um die individuelle Lage zu bewerten.
Sozialabgaben
Die Bewertung, welche Sozialabgaben in Spanien geleistet werden müssen, hängt zunächst grundlegend davon ab, ob eine Entsendung oder ein lokaler Arbeitsvertrag den rechtlichen Rahmen der Arbeit in Bilbao bestimmt. Bei einer Entsendung kann es sein, dass aufgrund von Sozialversicherungsabkommen oder arbeitsvertraglichen Bestimmungen zu einer Weiterverpflichtung zu Sozialleistungen in Deutschland kommt, diese Pflicht freiwillig aufrecht erhalten werden kann oder im Sinne einer „Ausstrahlung“ weiter besteht. Der Sozialversicherungsträger hilft hier bei der Bewertung. Die Rahmenbedingungen müssen unbedingt im Vorfeld geklärt werden, um nachwirkend keine Nachteile oder Versorgungslücken zu riskieren. Denn vor allem die rechtliche Gestaltung des Entsendungsvertrags und die Gestaltung der Arbeitsstelle in Bilbao spielen eine wichtige Rolle. Auch die sozialabgabenbezogene Bewertung einer direkt in Bilbao angesiedelten und mit einem lokalen Arbeitsvertrag verbundenen Tätigkeit sollte mit dem Sozialversicherungsträger gemeinsam durchgeführt werden. Zwar greifen in der Regel vollständig die spanischen Bestimmungen. Aber es ist wichtig, erworbene Ansprüche später in das deutsche Sozialversicherungsrecht übertragen zu können. Sozialversicherungsabkommen spielen hier eine wichtige Rolle und vor allem auch der rechtliche Status des spanischen Leistungsträgers. Denn das Sozialversicherungssystem in Spanien ist verschieden vom Deutschen organisiert. Viele privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen tragen die Leistungen.
Versicherung
- Krankenkostenzusatzversicherung: Im Gegensatz zum deutschen Krankenversicherungssystem sind in Spanien vielen Leistungen nicht oder nur unter Zuzahlung versichert. Hier sollten vorsorglich private Zusatzversicherungen geprüft werden, um im Ernstfall nicht mit unverhältnismäßigen Kosten konfrontiert zu werden.
- Unfallversicherung: Häufig kann eine bestehende berufliche Unfallversicherung im Ausland nicht fortgeführt werden. Wir unterstützen Sie gern bei der Suche nach günstigen Alternativen, um Versorgungslücken zu vermeiden.