Krankenversicherung – Thailand
Medizinische Versorgung
In den Städten Thailands ist die medizinische Versorgung qualitativ hoch, vor allem in Bangkok und den touristischen Zentren des Landes. Es ist sogar wahrscheinlich, auf Ärzte zu treffen, die in Europa studiert haben oder gar Deutsch sprechen. In den ländlichen Gebieten entspricht die medizinische Versorgung jedoch nicht immer dem europäischen Standard. Dort fehlt es vor allem an Ärzten, die in Europa ausgebildet wurden oder Englisch bzw. Französisch sprechen.
Die Krankenversicherung in Thailand steckt noch in den Kinderschuhen. Erst ab 1990 wurden Gesetze erlassen, die eine staatliche Sozialversicherung organisieren. Gesundheit wird in Thailand eher als private Angelegenheit betrachtet denn als Verantwortung des Staates. Jeder in Thailand Lebende ist sich bewusst, dass er schwer erkranken könnte. Das Zusammenleben der Thais erleichtert diese Situation, da die großen Familien sehr stark zusammen halten und sich gegenseitig solidarischen Halt geben. Das Gesundheitssystem in Thailand funktioniert daher auch anders als das in Deutschland. Es wird davon ausgegangen, dass sich Familienangehörige um Patienten kümmern, so zum Beispiel bettlägerischen Patienten bei der täglichen Toilette helfen, gar über Nacht bei einem Patienten bleiben oder ihnen Speisen und Getränke ins Krankenhaus bringen. Diese für Deutsche vielleicht gewöhnungsbedürftige Handhabung liegt darin begründet, dass die Thais schon vor wesentlich längerer Zeit erkannt haben, welchen heilenden Einfluss Familienmitglieder bei der Pflege von Patienten haben.
Medizinische Behandlungen müssen in Thailand sogleich bezahlt werden, teilweise auch vor der Behandlung. Da hier jedoch die Gesetze des Marktes regieren, sind die Behandlungskosten – im Vergleich zu Europa – doch recht niedrig. Sie können aber, da es kein Sozialabkommen zwischen Deutschland und Thailand gibt, nicht bei der gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland abgerechnet werden. Aufgrund dieser Situation wird dringend empfohlen, sich vor Antritt einer Reise nach Thailand eine entsprechende Krankenversicherung abzuschließen. Auch empfehlenswert ist es, eine eigene Reiseapotheke mitzunehmen und diese unterwegs gut zu schützen.
Besser eine thailändische Versicherung oder eine private Auslandskrankenversicherung?
Die Einwohner Thailands können auf eine kostenlose Krankenversorgung zurückgreifen. Einwanderer können dies allerdings nicht. Da die gesetzliche Krankenversicherung aus Deutschland nicht greift, benötigen Sie eine private Krankenversicherung in Thailand. Sie können eine thailändische Krankenversicherung abschließen. Dabei sind jedoch nicht immer alle Vertragsklauseln leicht zu verstehen, sodass Sie im Notfall unter Umständen an der falschen Stelle gespart haben. Zudem wird nicht jeder Vertrag nach Jahresfrist verlängert. Manche thailändische Versicherungen weisen zwar darauf hin, dass ihr Vertrag garantiert jährlich verlängert wird, bis der Versicherte ein Alter von 70 Jahren erreicht hat, – doch bedeutet dies auch, dass der Vertrag danach unter Umständen nicht mehr unbedingt verlängert wird. Eine private Auslandskrankenversicherung hat dem gegenüber mehrere Vorteile. Zum einen wird sie in der Regel jährlich verlängert. Zum anderen sichert sie auch Ihre Besuche in der deutschen Heimat ab.
Wichtige Kriterien für eine Auslandskrankenversicherung
Schließen Sie eine private Auslandskrankenversicherung für Thailand ab, so sollten Sie vor allem auf die folgenden Kriterien achten:
- Höhe der Beiträge und (bezahlbare) Steigerung der Prämien im Alter
- Umfang der Versicherungsleistungen und Leistungsobergrenzen
- Kündbarkeit und/oder Verlängerung der Versicherung
- Zahlungsbereitschaft und Möglichkeiten der Abrechnung
- Zahlungsabwicklung im Krankenhaus und beim Arzt
- Befristung des Versicherungsvertrages auf eine bestimmte Laufzeit oder ein bestimmtes Alter des Versicherten
- Versicherungsschutz für einen dauerhaften Aufenthalt oder nur vorübergehend
Kosten für eine medizinische Behandlung müssen in Thailand vom Patienten oft im Vorhinein beglichen werden. Die Rechnung dafür sollten Sie in jedem Falle aufbewahren, um sie später bei Ihrer Krankenversicherung einreichen und abrechnen zu können. In manchen Fällen genügt auch eine Erklärung Ihrer Krankenversicherung, dass diese die für die Behandlung notwendigen Kosten tragen wird. Doch nicht jedes Krankenhaus und nicht jeder Arzt akzeptiert eine solche Erklärung.
Sie sollten auch genau überprüfen, dass die erbrachten Leistungen gut auf der Rechnung dokumentiert werden. Es ist den Versicherungen bekannt, dass manche Ärzte fingierte oder überhöhte Rechnungen ausstellen.
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