Welche Branchen sind in Espoo beliebt?
In Espoo gibt es vor allem Unternehmen aus der IT-Branche, der Computertechnik und der Telekommunikation. Unter anderem hat der bekannte Telekommunikationshersteller Nokia hier seinen Sitz. Auch Microsoft Mobile ist hier ansässig. Rovio-Entertainment Ltd., das Unternehmen, das das beliebte Spiel Angry Birds vertreibt, ist hier ebenso wie der Computerspieleentwickler Remedy Entertainment zu finden. TietoEnator beschäftigt sich mit IT-Dienstleistungen. Weitere große Arbeitgeber sind der Papier und Kartonhersteller Metsã Board sowie das Energieunternehmen Fortum und Gasum und der Mineralölkonzern Neste Oil sowie der Kone, ein Hersteller von Aufzuganlagen und Fahrtreppen.
Arbeit und Wohnen
Gemeinsam mit Helsinki, Vantaa und Kauiainen bildet Espoo eine Hauptstadtregion. Auch wenn diese vier Städte jeweils eigenständig sind, handelt es sich um einen einzigen Ballungsraum mit mehr als einer Million Einwohnern. Die Bevölkerungsdichte in Espoo liegt bei 937,8 Einwohnern pro Quadratkilometer. Zum Wohnen beliebt sind besonders die südlichen Gebiete der Stadt, da von hier aus eine sehr gute Anbindung an Helsinki besteht.
Insgesamt besteht Espoo aus sieben Bezirken, ein richtiges Stadtzentrum gibt es hier eigentlich nicht. Die Stadtbezirke im Überblick:
- Nord-Espoo
- Suur-Espoolahti
- Suur-Kaklahti
- Suur-Lepprãvaara
- Suur-Tapiola
- Vanha-Espoo
(Quelle: Wikipedia)
Viele Studenten wohnen in Otaniemi im Bezirk Suur-Tapiola, während Gutverdiener den südlichen Teil Suur-Tapiolas bevorzugen. Insgesamt wohnen die meisten Finnen im eigenen Heim. Im Ballungsraum rund um Helsinki und Espoo gibt es vielfältige Mietwohnungsangebote. Einem Bericht (02/2015) der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau zufolge gibt es rund 700.000 Mietwohnungen in der Region. Davon befinden sich rund ein Drittel in frei stehenden Objekten, die anderen zwei Drittel sind in Mehrfamilienhäusern. Insgesamt sollen hier zusätzlich etwa 12.500 Wohnungen jährlich entstehen. Dabei werden die Bauvorhaben auf verschiedene Bedürfnisse ausgerichtet. Die Mieten sind in dem Ballungsraum seit 2010 trotz reger Bautätigkeit weiter angestiegen. Im Schnitt zahlen Finnen 11,55 Euro/m2 monatlich, im Großraum Helsinki liegen die Kosten sogar bei 14,41 Euro/m2 im Monat. Üblich ist eine voll ausgestattete Küche, die in der Regel zu jeder Wohnung gehört. Statt eines Geschirrspülers haben viele Küchen einen sogenannten Abtropfschrank, in dem das gespülte Geschirr trocknen kann. Die Sauna ist ein finnisches Heiligtum und so bieten Mietwohnanlagen eine Gemeinschaftssauna, in denen es feste Saunazeiten für die Bewohner gibt. Viele gut ausgestattete Wohnungen verfügen bereits über eine eigene Sauna.
Espoo ist die zweitgrößte Stadt des europäischen Landes. Offiziell gibt es hier mit Finnisch und der Minderheitensprache Schwedisch zwei Sprachen. Die Geschichte der Stadt geht zurück zu ersten Besiedlungen bereits 7.000 v.Chr. Erstmals wurde Espoo im Jahr 1431 erwähnt. Noch um 1920 war Espoo eine eher ländliche Gemeinde mit gerade einmal 9.000 Einwohnern, von denen viele Schweden waren.
Erst als Helsinki weit über seine Grenzen hinaus wuchs, gab es auch in Espoo ein deutliches Bevölkerungswachstum. Heute leben hier vor allem junge Leute, ca. 20 Prozent der Einwohner sind jünger als 15 Jahre. Das Einkommens- und Bildungsniveau ist hier im Vergleich zur restlichen Republik hoch. Mit 44 Prozent haben nahezu die Hälfte aller Einwohner einen höheren Schulabschluss. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt haben sich zahlreiche Ausländer für einen Wohnsitz in Espoo entschieden.
Steuern und Sozialabgaben
Wer weniger als sechs Monate in Espoo arbeiten, zahlt eine pauschale Steuer in Höhe von 35 Prozent auf das Arbeitseinkommen. Zudem werden Sozialabgaben abgeführt, sollte es keine Versicherung in einem anderen Land geben. Anders ist die Situation bei Expats, die für ein deutsches oder ein anderes ausländisches Unternehmen für einen befristeten Zeitraum in Espoo arbeiten. In diesen Fällen sind die Steuern weiterhin im Heimatland zu entrichten. In Finnland fallen keine Steuern an. Wichtig ist, dass der Arbeitsvertrag im Heimatland bestehen bleibt und für den Auslandsaufenthalt lediglich ergänzt wird. Auch der Wohnsitz muss sich weiterhin in Deutschland befinden. Arbeitnehmer, die für einen längeren Zeitraum in Espoo leben und arbeiten, werden steuerlich wie ein finnischer Arbeitnehmer behandelt. Wichtig ist zunächst eine Anmeldung beim Einwohnermeldeamt in Espoo. Danach erhalten die Arbeitnehmer eine Personenkennziffer, mit der beim zuständigen Finanzamt eine Steuerkarte beantragt werden kann. Espoo legt die Höhe der kommunalen Steuern selbst fest. Zudem werden die Staatssteuer und die Kirchensteuer vom Lohn einbehalten.