Harbin – Unterprovinzstadt in der Mandschurei
Die Hauptstadt der im äußersten Norden gelegenen Provinz Heilongjiang zählt zu den Unterprovinzstädten. Im Gegensatz zu den anderen bezirksfreien Städten der Volksrepublik China verfügt Harbin damit über größere Verantwortlichkeiten, Kompetenzen und Rechte, besonders in den wirtschaftlichen und juristischen Bereichen. Harbin wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Die Stadt diente dabei zunächst als Station der transmandschurischen Eisenbahn. Während dieser Jahre stand die Mandschurei unter russischer Besatzung, weswegen auch heute noch ältere Stadtteile architektonisch eher an Russland denken lassen denn an China. Dies trug dazu bei, dass Harbin gern auch als „Moskau des Ostens“ bezeichnet wird. Doch auch zu Wasser lassen sich von Harbin aus Waren transportieren, verfügt die Stadt doch über den ersten und einzigen Inlandhafen des Landes. Zudem ist Harbin mit einem umfangreichen Flusssystem verbunden, das sowohl Personen- als auch Frachtschifffahrt ermöglicht. Zur Mitte des 20. Jahrhunderts, nachdem die Volksrepublik China gegründet worden war, wurde Harbin zunehmend zu einem Standort der Schwerindustrie. Dafür wurden sogar Menschen aus dem Süden des Landes umgesiedelt. Viele von ihnen kehrten in ihre Heimat zurück, als die Wohnbestimmungen wieder gelockert wurden. Dennoch ist die Bevölkerung Harbins heute noch gemischt, denn auch tausende Ausländer kamen in die Stadt und brachten die Wirtschaft voran.
Leben und Arbeit
Die gemischte Bevölkerung Harbins bescherte der Stadt ungeahnten wirtschaftlichen und kulturellen Wohlstand, der Touristen nur so anlockt. Harbin hat unter seinen Sehenswürdigkeiten sogar einige chinesische Superlative zu bieten:
Harbin ist jedoch auch bekannt für seine kalten Winter. Durch das kontinentale Klima kann die Temperatur schon mal auf knapp -40 °C sinken, im Durchschnitt liegt sie im Januar aber um die -12 °C. Im Sommer liegen die Temperaturen üblicherweise über 20 °C.
Die wichtigsten Wirtschaftszweige am Industriestandort Harbin sind die folgenden:
- Maschinenbau
- Automobilindustrie
- Chemieindustrie
- Leichtindustrie
- Textilindustrie
- Elektronik
- Lebensmittelindustrie
- Medizin
- Forschung, Bildung und Wissenschaft: Die Technische Universität Harbin gehört zu den zehn besten Hochschulen in China.
Die meisten Expats arbeiten jedoch als Lehrer und unterrichten vor allem Englisch. Dabei bieten sich ihnen Anstellungen sowohl an öffentlichen als auch an privaten Bildungseinrichtungen. Ihr Verdienst hängt dabei stark von ihren Erfahrungen und Qualifikationen ab. Die Mehrzahl an Ausländern in Harbin sind Russen und Koreaner, es gibt aber auch Europäer und Brasilianer. Dadurch, dass in der Region kaum international investiert wird, sind die meisten von ihnen jedoch entweder als Studenten oder Lehrkräfte in der Stadt.
Suche nach Arbeit
Auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle in China kann das Internet sehr hilfreich sein. Es gibt zahlreiche Jobbörsen, internationale genauso wie auch auf China spezialisierte –, bei denen sowohl Stellenangebote als auch -gesuche inseriert werden. Eine Auswahl sei hier vorgestellt:
Anlaufstelle können auch die Vertretungen der Volksrepublik China sein. Vor allem bei Visumsangelegenheiten stehen sie hilfreich zur Seite:
- Botschaft der Volksrepublik China in Berlin
- Konsularabteilung der chinesischen Botschaft in Berlin
- Chinesisches Generalkonsulat in Hamburg, München oder Frankfurt/Main
- AHK – Delegation of German Industry and Commerce
- Visa for China – Chinese Visa Application Service Center
Für die Einreise nach China gibt es verschiedene Visumsarten:
- F-Visum: maximal sechs Monate gültig, für Studenten zum Zwecke des Studiums (fungiert jedoch auch als Business-Visum)
- R-Visum: Work-Visum, benötigt eine Resident Permit
- X-Visum: über einen längeren Zeitraum gültig, benötigt eine Resident Permit