Österreich

Leben und Arbeiten inÖSTERREICH
Die wichtigsten InformationenAUF EINEN BLICK

Berge und Seen, kulturvolle Städte und gemütliche Dörfer, gastfreundliche Menschen und eine an süßen Verführungen reiche Küche:
Österreich ist ein Land zum Wohlfühlen. Mehr als fünf Millionen Deutsche verbringen jährlich ihren Urlaub in der Alpenrepublik, die ihren Gästen sowohl im Sommer als auch im Winter jede Menge zu bieten hat.

Aber nicht nur als Urlaubsziel ist Österreich hierzulande sehr beliebt: Es steht auch auf der Liste der Auswanderungsländer mit ganz oben. Etwa 216.000 Deutsche leben und arbeiten bereits dauerhaft in Österreich, knapp 20.000 kommen jedes Jahr dazu. Dabei sind es zwei wesentliche Vorteile, die für das Leben und Arbeiten in Österreich sprechen: die gemeinsame Sprache und die Zugehörigkeit zur EU, die immense Erleichterungen in bürokratischen Dingen mit sich bringt.

Häufig gesuchte Städte:

Möglichkeiten und Chancen

Österreich hat von allen EU-Mitgliedsländern die niedrigste Arbeitslosenquote. Sie lag in 2021 bei 8,0 % und damit über Deutschlands mit 5,4 %. Das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt der nicht selbstständigen Arbeitnehmer in Österreich lag 2018 bei 33.200 Euro, wobei landesweit deutliche Unterschiede bestehen. Am meisten verdienen die Menschen in Niederösterreich, am wenigsten in Tirol.

Das Einkommen der Österreicher wird mit einem progressiven Steuersatz versteuert, der zwischen 0 % und 50 % liegt.

Beschäftigungsformen

Genau wie in Deutschland sind auch in Österreich Vollzeit- und Halbzeitstellen üblich. Vor allem im Handel haben viele Arbeitnehmer halbe Stellen. In der Tourismusbranche, der Gastronomie und der Landwirtschaft sind außerdem Saisonverträge sehr verbreitet. Für Honorarkräfte wie zum Beispiel Sprachlehrer, die in Österreich arbeiten, gibt es den Status des freien Dienstnehmers. Sie genießen dadurch einen umfassenden Sozialversicherungsschutz. Auch die Selbstständigen, die ihre Tätigkeit ohne Gewerbeschein ausüben dürfen (zum Beispiel Psychotherapeuten, Übersetzer oder Autoren) sind in einer gesonderten Kategorie zusammengefasst. Diese sogenannten Neuen Selbstständigen genießen ebenfalls den vollen Sozialversicherungsschutz. Die Einkommensgrenze für geringfügig Beschäftigte liegt aktuell (2021) bei 475,86 Euro pro Monat. Geringfügig Beschäftigte sind automatisch unfallversichert, aber nicht krankenversichert.

Arbeitsmöglichkeiten

Auch wenn die Arbeitnehmerfreizügigkeitsregelung es Ihnen gestattet, sich jederzeit in Österreich aufzuhalten, ist es natürlich ein gutes Gefühl, bereits einen Job sicher zu haben, bevor es zum Arbeiten nach Österreich geht. Dank des Internets ist es heutzutage überhaupt kein Problem mehr, europa- und sogar weltweit nach Stellen zu suchen. Erleichternd kommt hinzu, dass die Ausschreibungen für Österreich in aller Regel in deutscher Sprache erfolgen. Eine gute Quelle für Stellenangebote sind die Internetauftritte der großen österreichischen Tageszeitungen, zum Beispiel:

Aber auch die hierzulande bekannten Online-Stellenbörsen wie StepStone, Monster oder Karriere haben jeweils eine Version für Österreich. Außerdem unterstützt Sie das deutsche Arbeitsamt mit seiner zentralen Arbeitsvermittlung bei der Suche nach einem Job in Österreich.

Jobs

Aufgrund der starken touristischen Ausrichtung Österreichs arbeiten viele Zugewanderte in den entsprechenden Branchen – Fremdenverkehr, Hotellerie, Gastronomie. Aber auch in anderen Bereichen werden immer wieder qualifizierte Menschen eingestellt. Besonders gefragt sind derzeit Fachkräfte in den Sparten

  • Unternehmensführung und -organisation
  • Gesundheit und Pflege
  • Erziehung und Betreuung
  • Fahrzeug- und Transportführung

sowie Ingenieure mit verschiedenen fachlichen Ausrichtungen.

Tipps und allgemeine Checkliste

Die folgenden Dinge gibt es eventuell zu erledigen, wenn Sie vorhaben, in Österreich zu arbeiten:

  • evtl. Arbeitsvertrag in Deutschland kündigen
  • Wohnung in Deutschland kündigen/ verkaufen/ vermieten
  • Unterkunft in Österreich finden
  • Auto abmelden/ ummelden/ verkaufen
  • Krankenversicherung
  • Rentenversicherung
  • Rechtsschutzversicherung
  • Haftpflichtversicherung
  • innerhalb von 14 Tagen im österreichischen Wohnort anmelden

Auswandern

Sie spielen mit dem Gedanken, ganz nach Österreich auszuwandern? Auch dies stellt aufgrund der Mitgliedschaft beider Staaten in der EU kein Problem dar. Auch wer für immer in Österreich leben und arbeiten will, hat dabei verhältnismäßig wenig bürokratischen Aufwand. In vielen Fällen wird auch aus dem zunächst zeitlich befristeten Arbeiten in Österreich ein Aufenthalt für immer. Die Arbeitnehmerfreizügigkeitsregelung und das EU-weit gültige Sozialversicherungsabkommen machen es möglich.

Allgemeine Informationen zu Österreich

Österreich gehört mit seinen rund 8,93 Mio. Einwohnern und einer Fläche von knapp 84.000 Quadratkilometern zu den mittelgroßen Ländern in der EU. (Zum Vergleich: Das größte EU-Land ist Frankreich mit fast 670.000 Quadratkilometern, das kleinste Malta mit 316 Quadratkilometern. Deutschland ist 357.000 Quadratkilometer groß.)
In der Hauptstadt Wien leben mehr als 1,8 Mio. Menschen bei einer Einwohnerdichte von 4630 Personen pro Quadratkilometer. Das am dünnsten besiedelte Gebiet ist Tirol mit nur 60 Einwohnern pro Quadratkilometer. Verwaltungstechnisch ist Österreich in neun Bundesländer eingeteilt. Das sind außer Wien:

  • das Burgenland (Hauptstadt: Eisenstadt)
  • Kärnten (Klagenfurt)
  • Niederösterreich (St. Pölten)
  • Oberösterreich (Linz)
  • Salzburg (Salzburg)
  • die Steiermark (Graz)
  • Tirol (Innsbruck)
  • Vorarlberg (Bregenz)

Das größte Bundesland ist Niederösterreich, gefolgt von der Steiermark und Oberösterreich. Österreich grenzt an acht EU-Länder, nämlich die Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien und Italien.

Österreich ist genau wie Deutschland eine föderale, parlamentarisch-demokratische Republik. Die Gesetzgebung unterliegt dem Bund bzw. den Ländern. Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident, der jeweils für sechs Jahre gewählt wird. Laut Verfassung ist nur eine Wiederwahl zulässig. Aus den politischen Parteien wird mittels einer Verhältniswahl der Nationalrat gebildet, wobei für den Einzug eine 4-Prozent-Klausel gilt. Der Bundespräsident ernennt den Bundeskanzler, in aller Regel den Spitzenkandidaten der stimmenstärksten Partei im Nationalrat. Das Wahlrecht gilt in Österreich für alle Staatsbürger ab 16 Jahren. Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre.

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Das Klima in Österreich

In Österreich herrscht das mitteleuropäische Übergangsklima mit warmen Sommern, kalten Wintern und zu allen Jahreszeiten ausreichenden Niederschlägen. Aufgrund der geografischen Gegebenheiten – hohe Berge im Süden und Westen, flachere Gebiete im Osten – lassen sich innerhalb des Landes zwei klimatische Regionen unterscheiden:

  • In den östlichen Regionen herrscht das sogenannte pannonische Klima vor, das heißt warme bis heiße Sommer, kalte Winter und relativ wenig Niederschläge.
  • Die bergigen Gebiete im Westen und Süden hingegen werden vom Alpenklima beeinflusst. Dort gibt es im Jahresverlauf insgesamt mehr Niederschläge. Die Winter sind lang und schneereich.

Geografische Besonderheiten

Dass so viele Deutsche in Österreich arbeiten und vor allem Urlaub machen wollen, hat viel mit den geografischen Gegebenheiten des Landes zu tun. Nicht umsonst wird Österreich auch als „Alpenrepublik“ bezeichnet: Rund 60 % der Landesoberfläche sind bergig. Die Ostalpen bilden hier eine reizvolle Gebirgslandschaft, die, wenn man die Nebengipfel mitzählt, über 1000 Dreitausender vorzuweisen hat. Dadurch ist Österreich sowohl im Sommer als auch im Winter ein begehrtes Reiseziel für alle, die sich nach den Bergen sehnen, sei es zum Skifahren oder zum Wandern und Klettern. Der höchste Berg Österreichs ist der Großglockner. Er ist 3798 Meter hoch. Der tiefste Punkt Österreichs liegt im Burgenland auf 114 Metern über dem Meeresspiegel. Im Osten des Landes bestimmen die großen Ebenen zu beiden Ufern der Donau das Landschaftsbild. Die südliche Steiermark wird landschaftlich oft mit der Toskana verglichen. Etwa 40 % Österreichs sind bewaldet.

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Welche Studienabschlüsse oder Berufe sind in Österreich gesucht?

Die für das Arbeiten in Österreich gefragten Studienabschlüsse und Ausbildungen entsprechen den Berufsbildern, in denen die stärkste Nachfrage besteht. Gute Vermittlungschancen haben daher unter anderem:

  • Ärzte
  • Krankenschwestern und -pfleger
  • Erzieher
  • Ingenieure
  • Tourismuskaufleute
  • Hotelkaufleute
  • Köche
  • Wirtschaftswissenschaftler
  • Altenpfleger

Wie sich die konkreten Möglichkeiten zum Arbeiten in Österreich für die einzelnen Berufe darstellen, hängt dabei von der jeweiligen Region und auch der Saison ab.

Was muss man beachten?

Wenn Sie sich für eine Arbeit in Österreich bewerben möchten, gibt es einige Kleinigkeiten zu beachten. Im Großen und Ganzen entspricht die Bewerbungsmappe dem, was Sie auch vom deutschen Arbeitsmarkt her kennen: ein möglichst nur einseitiges Anschreiben, ein möglichst nur zweiseitiger Lebenslauf sowie Ihre Zeugnisse und Referenzen als Anlagen.

Wichtig ist, dass Sie im Anschreiben darauf eingehen, warum Sie in Österreich arbeiten wollen. Ihre Motivation sollte hierbei deutlich werden. Des Weiteren sollten Sie auf Ihre besonderen Fähigkeiten und Erfahrungen eingehen. In österreichischen Unternehmen herrschen häufig deutlich flachere Hierarchien als hierzulande, und es wird viel Wert auf die Persönlichkeit und das Engagement der Mitarbeiter gelegt.

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Soziale Absicherung

Österreich verfügt über ein leistungsstarkes Sozialversicherungssystem, von dem auch die Zuwanderer profitieren. Die Versicherungsbeiträge betragen aktuell (2021) für die…

…gesetzliche Krankenversicherung: 3,87 %
…Unfallversicherung: 0,00 %
…Rentenversicherung (Pensionsversicherung): 10,25 %
…Arbeitslosenversicherung: 3,00 %

Wer in Österreich arbeitet, kann sich die Krankenkasse nicht selbst aussuchen. Diese hängt vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Eine Sozialversicherungspflicht besteht für

  • Angestellte
  • Neue Selbstständige (Selbstständige ohne Gewerbeschein)
  • freie Dienstnehmer (Honorarkräfte).

Neben der gesetzlichen Versicherung gibt es eine ganze Reihe von privaten Zusatzversicherungen. Dies gilt sowohl für die Krankenversicherung als auch für die Rente. Übrigens werden nach geltendem EU-Recht Ihre Rentenansprüche EU-weit gesammelt und am Ende addiert. Es gehen Ihnen also keine Rentenansprüche verloren, wenn Sie künftig in Österreich arbeiten, egal, ob es sich um eine Entscheidung auf Dauer oder um eine vorübergehende Zeit handelt. Sollten Sie im Rahmen einer sogenannten Entsendung in Österreich arbeiten, so können Sie weiterhin in Deutschland versichert bleiben. Eine Entsendung liegt vor, wenn Sie

  • von Ihrem in deutschen Arbeitgeber beauftragt werden
  • diesem weiterhin weisungsgebunden sind
  • nicht länger als 24 Monate in Österreich arbeiten.

Gesundheitliche Absicherung

Falls Sie nicht sozialversicherungspflichtig sind oder eine zusätzliche Absicherung wünschen, so empfiehlt sich der Abschluss einer privaten (Zusatz-) Krankenversicherung. Hier haben Sie, während Sie in Österreich arbeiten, zwei Möglichkeiten: Entweder Sie schließen einen Vertrag mit einem einheimischen Versicherungsunternehmen. Oder aber sie klären mit Ihrer deutschen Krankenversicherung, ob der Versicherungsschutz auf Österreich erweitert werden kann.

Bei kurzen Aufenthalten bis zu einem Monat gilt fast jede private Krankenversicherung automatisch weiter. Wenn Sie jedoch länger in Österreich arbeiten wollen, sollten Sie rechtzeitig Kontakt zu Ihrem Versicherer aufnehmen bzw. ein entsprechendes Angebot einholen.

Rechtliche Absicherung

Während Sie in Österreich leben und arbeiten, unterliegen Sie dem österreichischen Rechtssystem. Dieses weist viele Parallelen zum Deutschen auf, unterscheidet sich jedoch auch in manchen Punkten. Vor allem in arbeits-, vertrags- und steuerrechtlichen Dingen sollten Sie sich genau informieren, wenn Sie vorhaben, in Österreich zu arbeiten.

Generell empfiehlt sich noch vor Abreise der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung, die auch in Österreich gilt. Einige deutsche Versicherungsunternehmen erhalten den Versicherungsschutz auch dann aufrecht, wenn Sie für einige Zeit ins Ausland gehen. Auch hier bedarf es jedoch im Voraus genauer Absprachen.

Leben und arbeiten in Österreich

Sie möchten in Österreich arbeiten? Dann sind Sie einer von etwa 20.000 Deutschen, die Jahr für Jahr diese Entscheidung treffen. Unser südliches Nachbarland bietet zahlreiche Vorteile, die es deutschen Arbeitnehmern und Selbstständigen deutlich erleichtern, dort beruflich Fuß zu fassen.

Das wichtigste Kriterium beim Arbeiten in Österreich ist natürlich die Sprache. Deutsch ist auch in Österreich die Amtssprache und Muttersprache für fast 90 % der Menschen. Das österreichische Deutsch in seinem hochsprachlichen nationalen Standard weist zwar einige Besonderheiten im Wortschatz, in der Aussprache und in der Grammatik auf, ist aber für Deutsche ohne Probleme verständlich. Daneben existieren im Mündlichen genau wie in Deutschland zahlreiche Dialekte und Mundarten, die zum großen Teil mit den bayrischen Dialekten verwandt sind.

Aber auch die Tatsache, dass Deutschland und Österreich beide EU-Staaten sind, bringt für das Leben und Arbeiten in Österreich beachtliche Erleichterungen mit sich. Maßgeblich dafür verantwortlich ist die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeitsregelung. Sie gehört zu den wichtigsten Grundrechten eines EU-Bürgers und erlaubt ihm, sich in jedem anderen Mitgliedsland aufzuhalten und dort zu arbeiten. Dabei steht ihm die völlige Gleichbehandlung mit den dortigen Staatsangehörigen zu. Dies betrifft auch soziale und steuerliche Vergünstigungen.

Für Sie bedeutet das: Wenn Sie in Österreich leben und arbeiten, dann werden sie dort genauso behandelt wie die Österreicher. Dies gilt auch, wenn Sie mithilfe des Arbeitsamtes einen Job in Österreich suchen. Sie haben dasselbe Anrecht auf Vermittlung wie die einheimischen Bewerber. Außerdem benötigen Sie zum Arbeiten in Österreich weder ein Visum noch eine Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis. Es genügt, wenn Sie sich zeitnah bei den örtlichen Behörden anmelden.

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