Krankenversicherung – Vietnam

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung in Vietnam ist nicht mit der in Europa zu vergleichen, da sie technisch, apparativ und hygienisch (noch) als problematisch gilt. In Asien gehört sie zwar zu den schlechtesten, wird aber auch als gut bezeichnet im Hinblick auf Lebenserwartung und Säuglingssterberate. In Vietnam haben Männer eine Lebenserwartung von etwa 71,3 Jahren, bei Frauen liegt sie bei 79,5 Jahren. Die Sterberate von Säuglingen liegt bei unter 3 %. Es existiert zwar eine Krankenversicherung, – sie arbeitet aber nicht effektiv. 2001 floss nur etwa 1 % des Bruttoinlandprodukts in das vietnamesische Gesundheitssystem, von dem vielleicht etwa ein Drittel der Bevölkerung profitieren konnte. Auch heute noch haben Krankenversicherte an vielen Orten des Landes oftmals keinen Zugang zu medizinischen Hightech-Dienstleistungen. Patienten müssen ihre Medikamente oftmals selbst bezahlen und auch selbst für Kosten der medizinischen Pflege aufkommen. In vielen Fällen übernehmen auch Familienangehörige die Pflege im Krankenhaus. Medizinische Lehrbücher und Materialien sind nach wie vor Mangelware. Bevor Ärzte eine private Praxis eröffnen können, müssen sie erst für die Allgemeinheit arbeiten. Welche medizinischen Behandlungsmöglichkeiten vorhanden sind, hängt davon ab, ob Sie sich in einem städtischen Gebiet oder auf dem Lande befinden. Auch die Qualität unterscheidet sich sehr stark – je nach Region. Krankenhäuser mit einem besseren Standard gibt es in Hanoi, Hai Phong, Danang, Thai Nguyen und Ho-Chi-Ming-Stadt. Diese Städte haben teilweise franko-vietnamesische Krankenhäuser. Anlaufstellen für erkrankte Ausländer, die sich im Lande aufhalten, sind auch Kliniken wie Family Medical Practice oder SOS International.

Vietnams Gesundheitssystem im Wandel

Vietnam gehört zu den Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen. Doch der Gesundheitssektor wandelt sich. Seit 1989 wächst der private Gesundheitssektor. Dieser kümmert sich vorrangig um ambulante Behandlungen, während der öffentliche Gesundheitsbereich vor allem stationäre Behandlungen bietet. Seit einigen Jahren arbeitet die Regierung Vietnams auch daran, ein universelles Gesundheitssystem zu erstellen, das für alle Einwohner die Kosten einer basalen Gesundheitsversorgung tragen soll. Vorbild hierfür ist das Gesundheitssystem Thailands. In den letzten Jahren wurde viel Geld investiert, um Pflegestationen besser auszurüsten und einzurichten. Besonders davon profitiert haben zum Beispiel Einrichtungen in den Bereichen:

  • präventive Gesundheitsvorsorge und -behandlung
  • allgemeine Überprüfung und Behandlung von Gesundheitszuständen
  • traditionelle Pharmakologie
  • wissenschaftliche Forschung und Lehre

Krankenversicherung

In Vietnam gibt es eine Krankenversicherung. Man kann der Pflichtversicherung beitreten oder sich freiwillig versichern. Die Krankenpflichtversicherung gilt unter anderem für:

  • Arbeitnehmer und Beamte
  • internationale Arbeitnehmer
  • Militärbedienstete
  • Bezieher von Pensionen und sozialen Beihilfen
  • Kinder unter 16 Jahren
  • internationale Studenten und Stipendiaten

Als Mitglieder der freiwilligen Krankenversicherung gelten jene, die nicht der Versicherungspflicht in der Krankenpflichtversicherung unterliegen. Teilweise werden Personen, die bis 2014 freiwillig versichert waren, der Gruppe der Pflichtversicherten zugerechnet.

Auslandskrankenversicherung – als Expat in Vietnam

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Situationen der medizinischen Versorgung vor Ort wird dringend empfohlen, nur mit entsprechender Reisekrankenversicherung oder Auslandskrankenversicherung nach Vietnam zu reisen. Diese Versicherung sollte nicht nur die Kosten für medizinische Behandlungen in Vietnam übernehmen, sondern auch außerhalb des Landes – für den Fall, dass Sie lieber nach Bangkok oder Singapur reisen wollen, um sich dort behandeln zu lassen. Ihre Versicherung sollte zudem auch eine Rückholversicherung beinhalten.

Langzeitaufenthalt in Vietnam – internationale Krankenversicherungen