Frankreich

Leben und Arbeiten inFRANKREICH
Die wichtigsten InformationenAUF EINEN BLICK

Frankreich bietet mit der pulsierenden Metropole Paris, der mondänen Côte d’Azur oder der wildromantischen Normandie reizvolle und gegensätzliche Regionen. Zudem überzeugt Deutschlands Nachbarland mit einer wunderbaren Lebensart. Mit einer ganztägigen Kinderbetreuung und einer 35-Stunden-Woche bietet das Land beste Bedingungen für Familien. Das Rentenalter beginnt bereits mit 62 Jahren, sodass durchaus Zeit bleibt, einen herrlichen Lebensabend zu genießen. Deutsche reisen mit einem Personalausweis oder Reisepass ein, eine Arbeitserlaubnis ist nicht notwendig. Auch wenn EU-Bürger keine Aufenthaltsgenehmigung benötigen, ist es ratsam, nach drei Monaten eine carte de sèjour zu beantragen. Damit werden Abwicklungen bei Behörden deutlich erleichtert. In Frankreich gibt es komplizierte bürokratische Vorgänge, zum Teil kommt es zu langen Wartezeiten bei Behördengängen. In großen internationalen Unternehmen wird zwar Englisch gesprochen, dennoch schätzen die Franzosen ihre Sprache sehr. Wer in Frankreich leben und arbeiten will, sollte daher unbedingt Französisch lernen. Franzosen sprechen zwar Englisch bevorzugen, aber in der Regel die Kommunikation in ihrer Muttersprache. Dabei legen sie gern einmal richtig schnell los und wer vor zehn Jahren in der Schule das letzte Mal eine Französischstunde hatte, wird vermutlich kein Wort verstehen. Der Besuch einer Sprachschule ist also dringend zu empfehlen. Das französische Savoir-vivre, die besondere Art das Leben zu genießen, ist weltbekannt. Das gemeinsame Essen ist hier besonders wichtig und eine Mahlzeit kann sich durchaus über mehrere Stunden hinziehen. Deutsche Arbeitnehmer sollten auf längere und ausgedehnte Mittagspausen vorbereitet sein. Den lebensbejahenden und genussvollen Lebensstil haben sich die Franzosen von den einstigen Herrschern im Prunkschloss Versailles abgeschaut und bis heute bewahrt. Genuss spielt noch immer eine wesentliche Rolle. Zudem legen unsere Nachbarn Wert auf einen individuellen Einrichtungsstil, bei dem alte und neue Möbel in einer gekonnten Unordnung kombiniert werden. Auch wenn das für Außenstehende oft ein wenig chaotisch wirkt, zeigt sich hier die Individualität und Einzigartigkeit der Franzosen.

Häufig gesuchte Städte:

Möglichkeiten und Chancen

Ingenieure, Facharbeiter und IT-Spezialisten haben auf dem französischen Arbeitsmarkt gute Chancen. Gute Möglichkeiten ergeben sich für Hotelfachleute, Köche und Verkaufskräfte. Wie in anderen europäischen Ländern auch, sind Ärzte und Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich gefragt. In Regionen wie dem Elsass, der Île de France oder der Bretagne gibt es gute Angebote, die Arbeitslosenzahlen sind in diesen Gebieten eher gering. Einen ausgezeichneten Überblick über die einzelnen Regionen bietet das Portal EURES der Europäischen Kommission. Über verschiedene weitere Angebote im Netz suchen Interessierte auch von Deutschland aus komfortabel nach einem Job. Wichtig ist die Bewerbung fehlerfrei auf Französisch zu verfassen und individuelle Anschreiben abzusenden. Wer sich hier nicht sicher ist, sollte sich beim Schreiben der Bewerbung Unterstützung suchen.

Arbeitsmöglichkeiten

In Frankreich gibt es vielfältige Arbeitsmöglichkeiten für Deutsche. Die Französische Botschaft bietet einen Einblick in die Arbeits- und Praktikasuche in Frankreich. Hier finden Interessierte Links zu relevanten Seiten. In Paris gibt es vor allem Jobangebote im Dienstleistungssektor. Zudem haben zahlreiche große Unternehmen hier ihren Sitz. Lyon hat sich vor allem auf Technologien spezialisiert, während Bordeaux als Zentrum für Luft- und Raumfahrt gilt. Auch Holz- und Papierindustrie gibt es in dieser Region. Wer im Bereich der Forschung arbeitet, ist in Grenoble richtig.
Hier gibt es neben wissenschaftlichen Unternehmen auch Softwareunternehmen. In Lille finden Arbeitnehmer Jobs in Dienstleistung und Industrie, während die Hafenstadt Marseille auf Schifffahrt, Handel und Logistik setzt. Straßburg bietet Arbeitsplätze in der Pharmazie, während die Region Toulouse als Forschungsstandort im Hightech und der Luft- und Raumfahrt tätig ist.

Jobs

Abhängig von der Region gibt es in Frankreich vielfältige Jobangebote. Laut Bundesagentur für Arbeit werden insbesondere in folgenden Branchen Arbeitskräfte gesucht:

  • Maschinen- und Anlagenbau
  • chemische Industrie-Elektrotechnik
  • Bauwirtschaft
  • IT
  • Recycling- und Entsorgungswirtschaft
  • Nahrungsmittelindustrie

Darüber hinaus gibt es Nachfragen nach

  • Ärzten
  • Werbefachleuten
  • Büroangestellten
  • Mitarbeitern im Vertrieb
  • Hotel- und Restaurantfachleuten
  • Köchen

Nach Angaben des Arbeitsamtes stellen vor allem internationale Konzerne Ausländerinnen und Ausländer ein. Auch die Experten der Agentur für Arbeit weisen darauf hin, dass deutsche Arbeitnehmer, die in Frankreich arbeiten wollen, auf jeden Fall die Sprache beherrschen sollten. Vor einem Umzug sollten Arbeitnehmer, die eine Stelle in Frankreich antreten, an einem intensiven Sprachkurs teilnehmen.

Tipps und allgemeine Checkliste

Als erste Anlaufstelle für die Jobsuche ist das nationale französische Arbeitsamt bestens geeignet. Es ist möglich, sich die freien Stellen übersichtlich nach Regionen geordnet anzeigen zu lassen. Zudem gibt es hilfreiche Tipps für die Arbeitssuche und die Bewerbungen. Berufseinsteiger finden auf www.emploi.org ein sehr gutes Angebot freier Stellen. Weitere Möglichkeiten gibt es auf den Internetseiten

Ist der Job gefunden, steht die Suche nach einer Wohnung auf dem Programm. Das Anmieten einer Wohnung ist in Frankreich recht kompliziert. Die Wohnungen werden nicht direkt vom Vermieter angeboten, die Abwicklung erfolgt in der Regel über einen Immobilienmakler. Mieter müssen ein französisches Bankkonto haben, wenn sie eine Wohnung anmieten. Zudem muss ein Arbeitsvertrag mit einem französischen Arbeitgeber vorgelegt werden. Daraus muss das monatliche Einkommen ersichtlich sein. Als Faustregel gilt: Das Einkommen sollte dem drei- bis vierfachen einer Monatsmiete entsprechen. In der Regel verlangen Vermieter einen Bürgen. Hier ergibt sich für Neubürger oftmals ein Problem, denn der Bürge muss seinen Wohnsitz in Frankreich haben und im Vorjahr dort Steuern gezahlt haben. Einige Immobilienmakler stellen weitere Anforderungen an den Bürgen. Doch nicht jeder kann ein entsprechendes Einkommen oder einen Bürgen vorweisen. Dafür gibt es in Frankreich besondere Versicherungen für Mieter. Damit entfällt die Verpflichtung, ein hohes Gehalt oder einen Bürgen beizubringen.

Auswandern

EU-Bürger benötigen keine Arbeitserlaubnis für Frankreich. Auch eine Aufenthaltsgenehmigung ist nicht erforderlich. Dennoch ist es ratsam, bei einem längeren Aufenthalt die carte de sèjour zu beantragen, die den Zugang zu staatlicher Unterstützung sichert. Die gesamte Abwicklung ist sehr bürokratisch und die Ausstellung der Genehmigung kann einige Monate dauern.
Vorzulegen sind in der Regel:

  • der Reisepass oder Personalausweis im Original
  • die Geburtsurkunde
  • ein Nachweis über den Wohnort, z.B. Mietvertrag
  • Nachweis über die finanziellen Mittel zur Finanzierung des Aufenthalts
  • Nachweis einer Krankenversicherung
  • Passfotos

Wer die Aufenthaltserlaubnis beantragt, erhält zunächst eine Bescheinigung über die Eintragung des Antrages. Nach Beantragung der Aufenthaltserlaubnis steht ein weiterer Behördengang auf der Liste. Bei der assurance maladie, der Krankenversicherung erhalten Arbeitnehmer eine Sozialversicherungsnummer. Hier sind neben dem Identitätsnachweis ebenfalls weitere Unterlagen vorzulegen. Oftmals wird auch eine Übersetzung in die französische Sprache erwartet, hier sollten sich Auswanderer im Vorfeld genau informieren. Eine Verpflichtung, seinen Wohnsitz bei der zuständigen Behörde zu melden, gibt es in Frankreich nicht. Bei einigen Jobs müssen Diplome und Abschlüsse in Frankreich anerkannt werden. Auch wenn EU-Bürger grundsätzlich das Recht haben, ihren Beruf in den anderen EU-Mitgliedsländern auszuüben, sollten sich im Vorfeld erkundigen, ob die Ausbildung anerkannt werden muss. Das kann bei Ärzten, Krankenschwestern oder Apothekern der Fall sein. Auskünfte gibt es in der Regel bei der Industrie- und Handelskammer oder bei der Bundesärztekammer. Wer sein Auto mit nach Frankreich nehmen möchte, kann den privaten Wagen zollfrei einführen. Nach spätestens sechs Monaten muss das Auto in Frankreich angemeldet werden. Dazu sind neben dem Fahrzeugschein und dem Fahrzeugbrief auch der Kaufvertrag, der Personalausweis und eine Bescheinigung über die Begleichung der Mehrwertsteuer, in der Regel also die Rechnung, vorzulegen. Zu diesem Zeitpunkt benötigen Kfz-Besitzer eine französische Versicherung. Eine Steuer auf Kfzs wie in Deutschland gibt es in Frankreich nicht. Dafür fallen bei Fahrten über die Autobahnen Mautgebühren in nicht unerheblicher Höhe an.

Allgemeine Informationen zu Frankreich

Frankreich ist mit mehr als 67,3 Mio Einwohnern eines der einwohnerstärksten Länder der Europäischen Union. Mit einer Fläche von rund 544.000 km² ist es zudem das größte EU-Land. Frankreich ist unterteilt in 27 Regionen und 96 Départements, dazu kommen noch die Übersee-Départements Martinique, Guadeloupe, La Réunion, Französisch-Guyana, Mayotte und Saint-Pierre-et-Miquelon. Mittelpunkt des Landes ist Paris mit der umgebenden Île de France, mehr als zwölf Millionen Menschen leben in dieser Region. Weitere Großräume befinden sich rund um die Großstädte Marseille, Lille und Lyon. Die französische Kultur ist geprägt durch zahlreiche Einwanderer aus verschiedenen Nationen. Viele der Immigranten stammen aus den ehemaligen Kolonien Frankreichs. Frankreich ist ein sehr beliebtes Urlaubsland, insbesondere Paris, die Mittelmeerregion sowie die Atlantikküste sind beliebte Touristenhotspots. Die französische Landschaft ist sehr vielfältig. Im Norden und Westen herrscht eine sanfte Hügellandschaft, während der Südosten von den Westalpen geprägt wird. Mit dem Mont Blanc gibt es hier den höchsten europäischen Gipfel. Im Süden grenzt Frankreich an die Pyrenäen, zudem bieten sich mit dem Französische Zentralmassiv, den Vogesen und dem Jura weitere Gebirge. Bekannte Flüsse wie die Seine, die Loire und die Rhone fließen durch das Land. Der Süden überzeugt mit der Mittelmeerküste, wo besonders die Orte Nizza und Cannes als sehr beliebt und mondän gelten. Die Atlantikküste im Westen des Landes verspricht lange und unberührte Sandstrände sowie einige schroffe Küstenabschnitte, die besonders im Norden, in der Normandie und der Bretagne vorkommen.

Die Geschichte des Landes geht zurück bis ins Jahr 888, als das karolingische Frankenreich geteilt wurde. Nach der Zeit des Absolutismus unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. läutete die Französische Revolution im Jahr 1789 eine neue Ära für ganz Europa ein. Heute wird das Land durch eine parlamentarische Präsidialdemokratie mit zwei Kammern regiert.

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Das Klima in Frankreich

Frankreich liegt in der gemäßigten Klimazone. Dennoch unterscheidet sich das Klima zwischen den einzelnen Regionen. In Frankreich treffen atlantische Einflüsse auf kontinentales und mediterranes Klima. Das Land teilt sich in vier verschiedene Zonen auf:

  • Westfrankreich bietet ein feuchtes Küstenklima mit oftmals kühleren Sommern
  • in Ostfrankreich und dem Zentrum herrscht ein kontinentales Klima, das mit heißen Sommern und strengen Wintern daherkommt
  • an der Mittelmeerküste und im Südosten des Landes gibt es ein mediterranes Klima, bei dem sehr heiße und trockene Sommer vorherrschen
  • in Gebirgsregionen ist mit häufigen Niederschlägen zu rechnen, hier gibt es in bis zu sechs Monaten im Jahr auch Schneefälle

Welche Studienabschlüsse oder Berufe sind in Frankreich gesucht?

In Frankreich arbeiten rund 1,4 Mio. Arbeitnehmer aus anderen EU-Staaten. Wer in Frankreich arbeiten und leben möchte, sollte unbedingt Französisch lernen. Ohne Sprachkenntnisse sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gering. Gesucht werden Facharbeiter aus den Branchen:

  • Maschinen- und Anlagenbau
  • Chemische Industrie-Elektrotechnik
  • Umwelttechnik
  • Medizintechnik
  • Bauwirtschaft
  • Luftfahrtindustrie
  • Nahrungsmittelindustrie
  • Recycling- und Entsorgungswirtschaft
  • technische und kaufmännische Verkaufsfachkräfte
  • Büroangestellte
  • Werbefachleuten
  • Physiotherapeuten
  • Hotelfachleute
  • Führungskräfte im Vertrieb und Marketing
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Mit einem Studienabschluss haben Ingenieure und Mediziner gute Berufsaussichten in Frankreich. Erste Erfahrungen sammeln Ärzte hier häufig im Rahmen von Praxisvertretungen. Die Europäische Union weist ausdrücklich darauf hin, dass akademische Abschlüsse nicht automatisch in jedem EU-Land anerkannt werden. Unter gewissen Umständen müssen Akademiker ein nationales Verfahren durchlaufen, damit ihr Abschluss auch in einem anderen Land anerkannt wird. Das ENIC/NARIC-Zentrum prüft die Vergleichbarkeit von Abschlüssen. Wer sich als Akademiker für einen Job in Frankreich bewerben möchte, sollte daher seine Qualifikationen vorher prüfen lassen.

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Was muss man beachten?

Der erste Schritt auf dem Weg zu einer französischen Arbeitsstelle ist die Bewerbung. In Frankreich gibt es in Stellenausschreibungen zahlreiche Abkürzungen, die zunächst fremd erscheinen. Steht in der Anzeige H/F, heißt das lediglich, dass sowohl Männer als auch Frauen für den Job erwünscht sind. Bezeichnungen wie Bac +1 oder Bac +2, usw. geben den Abschluss nach dem Abitur an. Bac steht für baccalauréat, also Abitur, die Zahlen danach zeigen die Studienjahre nach dem Abitur. Oftmals werden in Stellenanzeigen ein CV und ein LM sowie rem gefordert. Diese Kürzel stehen für den Lebenslauf CV, ein individuelles Anschreiben, also den lettre de motivation sowie die Gehaltsvorstellungen, die rémuneration des Bewerbers. Bei einem französischen Lebenslauf kommen die aktuellen Angaben zuerst, das heißt, der Aufbau ist nicht chronologisch. Zudem legen Unternehmen sehr viel Wert auf die Berufserfahrung, hier sollten Bewerber besonders sorgfältig vorgehen. Zudem gibt es verschiedene Abkürzungen für Arbeitsverträge. Ist von einem CDD, einem contrat à durée déterminée, die Rede, handelt es sich um einen befristeten Arbeitsvertrag. Ein CDI steht für einen unbefristeten Vertrag. Eine Sonderform ist der CNE, bei dem es sich um einen unbefristeten Vertrag handelt, der kleineren Unternehmen jedoch einen gelockerten Kündigungsschutz ermöglicht. Initiativbewerbungen sind in Frankreich durchaus üblich, es kann sich lohnen, zunächst auf diese Weise Kontakte zu knüpfen.

Soziale Absicherung

Jeder, der dauerhaft und legal in Frankreich lebt, ist Mitglied des Sozialversicherungssystems des Landes. Anderes als in Deutschland sind auch Beamte und Selbstständige in dieses System einbezogen. Das Sozialversicherungssystem basiert auf fünf Säulen:

  • der Krankenversicherung
  • der Familienkasse
  • der Rentenabsicherung
  • der Arbeitsunfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung
  • der Verwaltung der Sozialversicherungsbeiträge

Die Höhe der Beiträge und der Leistungen richten sich nach dem Status des Versicherten. Dabei unterscheidet man zwischen

  • Arbeitnehmern

  • Selbstständigen

  • Landwirten

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge kommen aus den Löhnen und Gehältern, wobei in Frankreich der Arbeitgeber einen deutlich höheren Anteil als der Arbeitnehmer übernimmt. Zusätzliche Einnahmen stammen aus der Abgabe zur Finanzierung der Sozialversicherung, die in Frankreich auf alle Einkommen zu entrichten ist. Zudem fließen weitere Steuern, wie zum Beispiel die Tabaksteuer in die Finanzierung der Sozialversicherung. Wer insgesamt sechs Monate in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, hat in Frankreich Anspruch auf Arbeitslosengeld. In Rente gehen Franzosen mit 62 Jahren.

Gesundheitliche Absicherung

Gesetzliche Krankenkassen sind in Frankreich für die Gesundheitsversorgung zuständig. Dabei hat der Staat einen großen Einfluss auf die Politik der Krankenkassen und setzt die Beitragssätze fest. Alle Versicherten haben uneingeschränkten Zugang zu dem Versorgungssystem, zunächst zahlt der Patient die Kosten und erhält dann eine Erstattung der Kasse. Versicherte müssen bei Behandlungen Zuzahlungen leisten, die bei Arzthonoraren bei 30 Prozent liegen, bei ambulanten Behandlungen im Krankenhaus werden 25 Prozent fällig, bei stationären Aufenthalten zahlen Patienten 20 Prozent. Chronisch Kranke müssen keine Zuzahlungen leisten. Um die Versicherungslücke zu schließen, besteht die Möglichkeit, Zusatzversicherungen abzuschließen.
Ab dem vierten Krankheitstag übernimmt die Krankenkasse 50 Prozent des durchschnittlichen Bruttoeinkommens als Krankengeld. In der Regel zahlt der Arbeitgeber das Gehalt während der Krankheit weiter und lässt sich das Krankengeld von der Krankenkasse erstatten. Wer seinen Job bei einem Arbeitgeber in Frankreich antritt, wird automatisch für das Sozialversicherungssystem angemeldet. Die Höhe der Beiträge richtet sich nach dem Einkommen und wird direkt vom Lohn einbehalten. Nachdem der Arbeitgeber gemeldet wurde, erhält er einen Sozialversicherungsausweis mit einer Nummer.

Rechtliche Absicherung

Bei einer Auswanderung nach Frankreich kann der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung sinnvoll sein. Wichtig ist, dass der Versicherungsschutz international gilt.

Leben und arbeiten in Frankreich

Deutschland und Frankreich haben seit vielen Jahren enge Beziehungen und viele kennen das Land bereits von Schüleraustauschen, Klassenfahrten oder Urlaubsreisen. Viele Deutsche entschließen sich daher zu einem Umzug ins Nachbarland. Frankreich überzeugt mit einer ausgezeichneten Kinderbetreuung, sodass sich Familien hier besonders wohlfühlen. Ab dem dritten Lebensjahr kann jedes Kind kostenlos die Ganztagsvorschule besuchen. Vorher stehen diverse Betreuungsmöglichkeiten zur Auswahl. In Bezug auf ihre Sprache sind Franzosen nicht sehr tolerant und wer sich für eine Auswanderung entscheidet, sollte alltagstaugliches Französisch beherrschen. Dafür ist die Einreise für Deutsche sehr einfach, Reisepass oder Personalausweis sind vollkommen ausreichend, auch eine Arbeitserlaubnis muss nicht unbedingt vorgelegt werden. Dennoch lohnt sich die Beantragung, da sie bürokratische Abwicklungen wesentlich erleichtert. Paris ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Hier gibt es zahlreiche Unternehmen, im gesamten Großraum leben rund zwölf Millionen Menschen. Dennoch ist in dieser Region die Arbeitslosigkeit recht hoch, gute Aussichten gibt es vor allem in Pflegeberufen, in der Dienstleistungsbranche oder in der Gastronomie. Im Rentenalter zieht es viele an die Mittelmeerküste oder in die Provence. Hier herrscht stets ein angenehmes Klima und die Lebensqualität ist hoch. Wer es exotischer mag, der entscheidet sich für die Auswanderung in eines der Übersee-Départements, auch DOM-TOM genannt. Bekannt sind vor allem Guadeloupe und Martinique in der Karibik, auch wenn die beiden Staaten extrem weit weg sind, gehören sie dennoch zu Frankreich und zur EU.

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